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Anhängerkupplung

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Nachdenken lohnt!

Gerade im Ausland gibt es viele Goldwing-Fahrzeuge mit Anhänger. Dementsprechend gibt es auch ein großes Angebot an neuen und gebrauchten Anhängerkupplungen aus dem Ausland. Doch leider sind diese meistens ohne eine ABE oder TÜV-Bescheinigung. Eine Einzelabnahme ist theoretisch möglich, aber doch sehr kostenspielig. Das lohnt sich in den seltesten Fällen. Dann doch lieber gleich das Doppelte für eine AHK mit TÜV Gutachten bezahlen - das tut zwar weh, ist aber unterm Strich wieder günstiger.
Dann sollte man sich Gedanken über das Material machen. Eine AHK aus lackierten Metall wird früher oder später anfangen zu rosten, alleine schon wegen der Einbauposition. Ich rate daher zu einer AHK aus rostfreiem Material. Kostet zwar alles am Anfang etwas mehr, aber wie sagt das Sprichwort doch so schön: Wer billig kauft, kauft zweimal. 

Vorbereitung

Nachdem ich mir eine passende AHK (rostfrei, mit ABE) für meine Baureihe bestellt hatte, konnte es endlich mit dem Einbau losgehen - doch leider fehlte eine Einbauanleitung. Eigentlich gibt es keine andere Möglichkeit die AHK zu montieren - etwas nachdenken hilft auch hier - aber irgendwie sehe ich mir eine Anleitung doch gerne vor einem Einbau an. Nicht das ich einen Punkt übersehe, der mir vorher gar nicht so klar war. Also ab ins Internet und nach entsprechenden Einbauanleitungen gesucht.  Da alle (mir bekannten) AHKs die gleichen Aufnahmepunkte nutzen, kann man auch eine Einbaueinleitung von einem anderen Hersteller nutzen. Zumindest kann man sich dort Ideen und Anregungen holen. Ich habe die Dokumente in der Sektion Anleitungen verlinkt.

Das eigentliche Zuggeschirr wird mit 4 Schrauben befestigt, immer direkt am Rahmen damit dort die Kräfte aufgenommen werden können. Einmal wird dazu die untere Rahmenbefestigung vom Seitenkofferträger und einmal oben am Rahmen, wo auch der Topcase Hilfsrahmen befestigt ist, genutzt. Mein Einbausatz enthielt alle benötigten Schrauben, selbstsichernde Muttern und Unterlegscheiben - alles aus rostfreiem Material. Ein Kabelsatz, allerdings mit einer 9pol Dose, war auch dabei. Bevor es dann losging, habe ich mir im Internet eine 13pol Dose und ein 13pol Kabel bestellt.

Demontage

Die Sitzbank ist schnell demontiert (4 Schrauben), ebenfalls das hintere Schutzblech (5 Schrauben). Die Auspuffendtöpfe sind ebenfalls schnell demontiert. Zuerst die beiden Schrauben der Klemme lösen und anschließend die Halteschraube vom Auspufftopf entfernen. Danach kann der Auspufftopf nach hinten abgezogen werden. 

Beide Schrauben lösen.

Schraube entfernen

Beim späteren Wiedereinbau hilft Kupferpaste den Auspufftopf leichter auf den Krümmer zu schieben. Beachtung auch den Gummis widmen: Zum Einen das diese in der richtigen Position sitzen und zum Anderen ob diese eingerissen oder verschlissen sind, dann müssen diese ersetzt werden (Honda Bestell-Nr.: 18293-MCA-A20). 

Traggeschirr anlegen

Zuerst das Tragschirr "C" am unteren Befestigungspunkt montieren. Dazu die Schraube "B" vom Seitenkofferträger "A" entfernen und durch die neue Schraube (länger!), inkl. neuer Muttern ersetzen.

Achtung:
Noch nicht festziehen! Nur lose aufschrauben.

Jetzt wird es etwas fummelig. Unter der Sitzbank die Schraube "D" vom Topcaseträger "B" am Rahmen "A" entfernen. Den Halter "C" hinter dem Seitenkoffer entlang nach oben führen und mit den beigefügten Schrauben, Distanzbuchse und Mutter wieder alles befestigen. Auch hier noch nicht festziehen! Danach die andere Seite in gleicher Weise bearbeiten. Nicht beide Schrauben gleichzeitig vom Topcaseträger entfernen. Erst die eine Seite, danach die andere Seite. 

Befestigen

Nun die Stabilisierungs-Platte montieren. Diese wird mit den beiden Ringgewinde und den vier Muttern am oberen Querträger befestigt. Am unteren Ende werden die original Schrauben herausgedreht und mit der Platte wieder eingedreht.
Die vier oberen Muttern und die beiden unteren Schrauben können nun fest gezogen werden. Danach können als nächstes die beiden Schrauben von den oberen Haltern zum unteren Bügel festgezogen werden.

Zum guten Schluß die vier Schrauben (2x oben am Topcaseträger und 2x unten am Seitenkofferträger) festziehen. Damit ist das Zuggeschirr fest montiert. Als Letztes muß nur der Kugelkopfträger, zusammen mit der Trägerplatte für die Anschlußdose, verschraubt werden. Die Auspufftöpfe können jetzt eingebaut werden.

Verkabelung

Da ich mir die Möglichkeit für zusätzliche Veraucher (wie z.B. Kühlschrank im Anhänger) offen halten wollte, habe ich mich für eine 13pol. Anschlußdose entschieden. Die beiliegende 9pol Dose hätte sonst auch gereicht.
In den geläufigen Anleitungen wird der elektrische Anschluß an der hinteren Verteilung der Goldwing vorgenommen (siehe Kreis).  

Ich wollte die Anhänger-Elektrik vom übrigen Bord-Netz getrennt und einzeln abgesichert haben. Die Trennung habe ich über 5 Stück Mini-Relais vorgenommen. Ich habe die Halter der Mini-Relais auf einer Winkelschiene befestigt, dabei habe ich noch einen Relais-Halter mehr verbaut. Man weiß ja nie was die Zukunft noch so bringt.

Platz findet der Relais-Träger, zusammen mit einem Sicherungsblock, im "Kellergeschoß" vom Topcase. Ich habe den Träger mit zwei Blechschrauben im Topcase verschraubt. Zusätzlich ist der Winkel noch mit einer doppelseitigen 3M Klebefolie verklebt.
Ich habe dann ein Loch in den Boden vom Topcase gebohrt, eine Gummitülle eingesetzt und das Kabel von der 13pol. Dose ins Topcase geführt. Der Anschluß wurde standardisiert, laut Vorgabe, ausgeführt.

TÜV Abnahme

Die TÜV Abnahme lief dann, mit dem TÜV-Gutachten, ausgesprochen problemlos. Ich hatte den kompletten Einbau mit ca. 30 Bildern dokumentiert. Jedes Bild hatte ich auf DIN A4 ausgedruckt und dem Prüfer mitgegeben. Viele Stellen sind sonst nach dem Zusammenbau nicht mehr so einfach ersichtlich und ich hatte keine Lust beim TÜV das Motorrad zu zerlegen (Sitzbank runter, hinteres Schutzblech ab etc.). Die Bilder hatten den Prüfer überzeugt und so wurden nur die eingeschlagenen Prüfziffern kontrolliert und der Kugelkopf auf festen Sitz geprüft.

Detailaufnahmen

Inhalte und Illustrationen der Anleitungen wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen entwickelt - Irrtum und technische Änderungen vorbehalten.

Eine Garantie kann nicht übernommen werden.